Rennrad oder Bike? Andere Frage: wie viel Transportkapazität ist im Auto auf der Reise in die Ferien vorhanden und wie lange soll der Aufenthalt dauern? Denn eine Entscheidung fällt schwer. Sehr schwer. Also alle beide einpacken, falls a) Transportkapazität ausreichend und b) der Aufenthalt lange genug geplant ist.
Beginnen wir also mit dem Bike. Hierzu gibt es gar nicht so viel zu sagen, die Umgebung vom Hüttli ist perfekt für kurze und gleichermassen ausgedehnte Biketouren mit viel oder wenig Höhenmetern. Moderne Zeitgenossen haben ein GPS auf dem Lenker, für altmodische Gäste hat es eine ganze Menge an Kartenmaterial und Tourenbüchern im Schrank. Aus eigener Erfahrung sehr wichtig: Werkzeug, Flickzeug und zwei Druckluftkartuschen gehören in die Satteltasche. Fiese Dornen bringen jeden – wirklich jeden – Reifen platt. Dafür sind die Singletrails umso reizvoller.
Falls du auch mal alleine unterwegs bist: bitte bedenke, dass du im Gelände oft keinen Handy-Empfang hast! Denn Orientierung in der Garrigue ist fast nicht möglich. Entweder es ist ein GPS an Bord oder es helfen die vielen Schneisen, die zum Löschen von Waldbränden in die Garrigue gefräst wurden. Jede Schneise hat eine DFCI-Nummer, die auf den Karten eingezeichnet ist. Hilfreich und gut zu wissen.
Richtig Spass machen auch sportliche oder gemütliche Touren mit dem Renn- oder Tourenrad. Frankreich verfügt über eines der dichtesten Strassennetze Europas – im Süden sind dies besonders die kleinen, kommunalen Strässchen, die oft durch bezaubernde Landschaften führen. Die Qualität der asphaltierten Strassenbeläge ist durchschnittlich bis gut, die Topografie abwechslungsreich. Ausgehend vom Hüttli können ausgedehnte Touren mithilfe der vielen detaillierten Karten geplant werden, dabei kann eigentlich nichts schief gehen.
In einer Fahrdistanz von rund 80 km liegen am Fuss des Mont Ventoux Bédoin für die Südrampe, Malaucène für den Aufstieg von Westen und etwas weiter entfernt ist Sault für die Ostrampe (rund 110 km).
Doch es gibt eigentlich viel schönere Routen, wenn das Ego mit dem Ventoux bestätigt ist. Etwas weiter im Westen locken die Cevennen mit einer unüberschaubaren Menge an anspruchsvollen Pässen, einfacheren Touren auf den Hochebenen (Causse) oder atemberaubenden Schluchten. Letztere gilt es im Sommer jedoch zu meiden, da der Verkehr einfach zu dicht ist.
Dann locken im Nordwesten die Ardèche, im Süden die Camarque eher für Genussfahrer. Die Camarque ist zudem sehr gut geeignet für Touren mit der Familie. Camarque-Pferde, Flamingos, Vögel, Stiere, Esel bevölkern die Weiden und Tümpel, Haus- und andere Boote die Kanäle – die Camarque ist sehr abwechslungsreich.